Frühzeitiges „Aus“ des Fond sexueller Missbrauch ist fatales Signal für Betroffene
Entgegen der Aussage der aktuellen Bundesregierung steht der Fonds Sexueller Missbrauch (FSM) vor dem Aus. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD war angekündigt worden, ihn unter Beteiligung des Betroffenenrats fortzuführen. Nun musste die Geschäftsstelle des FSM im Juni bekannt geben, nicht nur keine neuen Anträge mehr annehmen, sondern aufgrund ausgeschöpfter Haushaltsmittel auch bereits eingegangene Anträge ab 19. März 2025 nicht mehr bewilligen zu können. Somit brechen für Betroffene sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend zentrale und niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten weg.
Die LKSF verweist nachdrücklich darauf, dass die gesellschaftliche und politische Verantwortung für Betroffene sexuellen Missbrauchs nicht bei zu knapp bemessenen Haushaltsmitteln endet. Das Ergänzende Hilfesystem und mit ihm der Fonds Sexueller Missbrauch sind unverzichtbar für Betroffene, insbesondere wenn sie notwendige Hilfsleistungen nicht bei Kranken- oder Pflegekassen geltend machen können.
Eine ersatzlose Streichung des Fonds muss mit allen Mitteln verhindert werden. Wir fordern, stattdessen schnellstmöglich eine strukturell abgesicherte und auskömmlich finanzierte Alternative zu etablieren. Betroffenen muss weiterhin umfassende Unterstützung zugesichert werden.